Wettkampfsport
Bezirksoberliga Herren Braunschweig Nord
Wer entscheidet den Showdown zwischen Jembke und SSV Neuhaus III?
Turnhalle Jembke Hoitlinger Straße, 38477 Jembke
| TTVN | Andreas Vogel
(vo) Als schnellstes Ballsportspiel der Welt ist Tischtennissport für Laien oft nur schwer nachzuvollziehen: Warum zieht ein Top-Spieler jetzt diesen Ball in das Netz? Eine Antwort könnte möglicherweise das vielfältige Material der Akteure geben. Mit glatten (sogenannten „normalen“ Belägen), Anti-Topspin, kurzen sowie langen Noppen (alles mit und ohne Schwamm) gibt es eine riesige Belagauswahl. Von Hobbyspieler der 5. Kreisklasse bis zum Bundesliga-Profi muss jeder das zu seiner Spielweise passende Material herausfinden. Seit 1983 besteht die Regel, dass Beläge (Vor- und Rückhand) unterschiedliche Farben haben müssen. Eine Seite des Belages muss schwarz sein, die andere rot oder - seit Oktober 2021 - auch in den Farben blau, grün, pink und lila. Durch die Zweifarb-Unterscheidung des Schlägers ist zu erkennen, mit welchem Effet (oder auch Keinem!) der Ball gespielt wurde.
Abwehrspieler sind im heutigen Tempotischtennis (meist Angriffsspiel) - in der Minderheit, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Defensivstrategen verteidigen häufig mit einer Noppe (0,3 – 1,5 mm) auf der einen Seite des Schlägers und einem glatten Belag auf der anderen Seite. Der Schnittwechsel ist für den Gegner oft schwer zu lesen, insbesondere auf Topspins kann mit den Noppenbelägen aus der Halbdistanz gut mit sehr viel Unterschnitt zurückgesägt werden. Das Abwehrspiel erfordert aber eine hohe Laufintensität, schnelle Beine und Ausdauer. Zudem muss ein Abwehrspieler heutzutage zumindest (mit einer Spielseite) angreifen können. Wichtig ist auch das häufige Drehen des Schlägers, so dass der Spielrhythmus des Angreifers immer wieder unterbrochen wird. Dazu ist eine wichtige psychische Komponente nötig, der Defensivspieler muss geduldig bleiben und den Gegner zu Fehlern zwingen.
Einer der besten Abwehrspieler der hiesigen Region ist Kevin Aulig, der Spätstarter begann erst als 13-jähriger 2017 beim MTV Vorsfelde mit Tischtennis. Zuvor spielte Kevin zwei Jahre Tennis beim SV Blau-Weiß Rühen sowie fünf Jahre Fußball (SSV Vorsfelde und beim VfL Wolfsburg). Die Olympiade 2016 in Brasilien mit dem Weltklasseverteidiger Joo Se-Hyuk (Südkorea) war für Kevin die Tischtennis-Motivationsspritze. Beim MTV Vorsfelde wurde sein Talent schnell erkannt, Kevin rückte in das Kadertraining des Bezirkes Braunschweig vor. Sportlicher Höhepunkt war sein Vize-Bezirksmeistertitel (U 19) und die Teilnahme an der Landesrangliste 2022. Bei den Herren spielte sich Kevin bald bis in die 1. Mannschaft Vorsfeldes (Bezirksoberliga) hoch. Seit der Saison 2024/25 schlägt Kevin für den SV Jembke im oberen Paarkreuz (Bezirksoberliga) auf. Der 20-jährige angehende Polizeikommissar studiert seit März 2024 an der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt - sein Traumberuf seit Kindheitstagen. Zudem engagiert sich der Rühener in der Freiwilligen Feuerwehr in Rühen. Kevin: „Ich finde es wichtig, sich ehrenamtlich zu engagieren und es macht Spaß, mit netten Kameraden Neues zu lernen“.
Am Sonntag um 13 Uhr steht der Showdown in der Bezirksoberliga Nord bevor. Tabellenführer SV Jembke (30:2) erwartet den Herbstmeister SSV Neuhaus III (27:1) zum Entscheidungsspiel. Der Sieger der Liga steigt als Meister direkt in die Landesliga auf, der Verlierer muss Anfang Mai in die Relegation. Am 7. Dezember gewann Neuhaus den Hinspielkrimi nach fünfstündiger Spielzeit denkbar knapp mit 9:7. Jembke setzt im Rückspiel auf eine dreistellige Zuschauerzahl, zumal auch die Fußballer des Vereins bei den Heimspielen der Tischtennisspieler unterstützen. Kevin Aulig prognostiziert: „Meine Teamkollegen sind genauso heiß wie ich. Der Verein und das Dorf stehen geschlossen hinter uns, daher tippe ich auf ein 9:7 für Jembke“.
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