Velitchka Wais und Silke Stieglitz dreifache Landesmeisterinnen
Am vergangenen Wochenende wurden die Siegerinnen und Sieger der Landesindividualmeisterschaften der Seniorinnen und Senioren ermittelt. Dabei ging es auch um die Qualifikation für die TT-Finals in Erfurt.
| TTVN | Ralf Koenecke
„… weiter, weiter, immer weiter spielen …“ – Frank Sternals aufmunternde Worte an seine Mixed-Partnerin Silke Stieglitz, die beim TSV Watenbüttel im Seniorenbereich aufschlägt und sonst beim TuS Harsefeld auf Punktejagd geht, vertrieb die Gedanken an den gerade verlorenen 4. Satz im Mixed-Finale der Altersklasse (AK) 45 schnell. Am Ende gewannen die beiden das letzte Match des ersten Turniertages der 51. Landesmeisterschaften (LM) der Senioren der AK 40 bis 55, die mit 97 Teilnehmenden (Herren: 68, Damen: 29) um 18 Starterinnen und Starter geringer ausfiel als im Vorjahr. Bereits zum dritten Mal in Folge war der VfL Sittensen am 29. und 30. März 2025 wieder Durchführer dieses Turniers, das vom Organisationsteam Jens Bardenhagen, Michael Bitschkat und Hilmar Heinrichmeyer als Ressortleiter, Seniorensport im Tischtennis-Verband Niedersachsen optimal geleitet wurde.
Mit den Gruppenpartien im Einzel der Seniorinnen und Senioren der AK 40, 45, 50 und 55 begann der erste Wettkampftag traditionell, der mit hochklassigen Mixed-Finals endete, garniert mit einer Prise Dramatik. Unterschiedliche Geräuschkulissen zu Turnierbeginn: Das „Come on jetzt“ eines Daniel Bruns (TSV Hittfeld), der seine Partien an Tisch vier absolvierte, schien auch außerhalb der Halle noch hörbar. An Tisch drei blieb es mehrere Dezibel leiser und Moisburgs Frank Sternal zog nach jedem Satz eine intensive, stille Bilanz, die bis zum nächsten Tag dazu führte, das er im Einzel keinen Satz verlor.
Wie bei Silke Stieglitz (AK 45), so begann auch bei Velitchka Wais (VfL Oker), die in der AK 50 der Damen das Maß aller Dinge war, am ersten Veranstaltungstag die Titelsammlung im Einzel, Doppel und Mixed. An der Seite von Uwe Bertram (SSV Neuhaus) nutzen sie den dritten Matchball zum Drei-Satz-Sieg über Simone Hohls (RSV Braunschweig) und Andre Sowade vom SV Broitzem. Hohe Spieldichte prägten die drei verbliebenen Finals: Die 5:3-Führung bei Seitenwechsel im Entscheidungssatz im 55er Mixed-Endspiel unterbrachen Ralf Schweneker (VfL Sittensen) und Janette Sattler (VfB Bodenburg) bei 10:7-Vorsprung nochmal mit Time Out. Drei Ballwechsel später war es mit 11:9 geschafft und Sabine Oonk (TTG Nord Holtriem) und Murat Singin vom RSV Hannover waren bezwungen. Technisch und taktisch gut aufeinander abgestimmt siegten Immanuel Mieschendahl (VfL Sittensen) und Sarah-Cristin Behrens (TuS Fleestedt) im Mixed 40-Endspiel: Bei 2:1-Satzführung lagen sie im vierten mit 3:5 gegen Melanie Mosterdijk (VfR Weddel) und dem Ur-Kölner, Christian Hinrichs, der jetzt beim MTV Jever spielt, im Hintertreffen. Doch am Ende hieß es 9:11, 11:9, 11:9, 11:6 für „Miesche“ und Behrens. Das 45-Mixed-Finale blieb spielintensiv bis zum Schluss. Stieglitz/Sternal lagen gegen Jennifer Kaufmann (TSV Watenbüttel) und Gabor Nagy (SSV Neuhaus) im Entscheidungssatz mit 5:4 vorn, zogen bei 8:6-Führung das Time Out und als beim Matchball dem Braunschweiger Duo der Ball an die Schlägerkante flog und von dort aus im Hallenhimmel verschwand, war das letzte Match des ersten Tages entschieden.
Nach der Siegerehrung im Mixed am Sonntagmorgen ging es in die Playoffs im Einzel und Doppel. Das Finale der 40er Herren im Doppel, vielleicht das beste Match des Turniers, bot alles, nur leider keine zwei Sieger-Duos… Das 11:0 im ersten Satz von Anton Anton (ESV Lüneburg) und Christian Hinrichs aus Jever passte nicht zu diesem Match und demonstrierte doch, was da für ein staktes Duo zusammengelost wurde. Der Oldenburger Malte Plache, auch ohne Punktspielbetrieb in Topform und Immanuel Mieschendahl lagen dennoch im Entscheidungssatz mit 5:4 vorn. Zwei Matchbälle bei 10:8-Führung reichten nicht zum Sieg. Bei 10:9 gabs obendrein noch den gelben Karton für Spielverzögerung – die Pfefferwürzung zu diesem ausgewöhnlichen Finale. Beim Matchball zum 12:10 fand der „Große“ vom MTV die Lücke und donnerte die Rückhand voll drauf.
Bei den Einzel-Finals ging es zum Ende des zweiten Turniertages Schlag auf Schlag: Melanie Mosterdijk gewann eine überschaubare 40er Klasse. Silke Stieglitz, auch im Doppel mit Jennifer Kaufmann aus Watenbüttel erfolgreich, holte Titel Nummer drei im Endspiel gegen ihre Doppelpartnerin. Bei den 55er Damen lag Janette Sattler ganz vorn. Velitchka Wais, die zweite dreifache Titelträgerin beeindruckte schon beim Aufschlag: Die eine gefühlte Buslänge in die Höhe geworfene weiße Kugel landete punktgenau Mitte ihres Schlägers und kam beim Endspiel mit Dreh auf der Tischhälfte von Joanna Jerominek (TSV Watenbüttel) an. Nach vier Sätzen hatte die frühere Regionalligaspielerin, die jetzt in der Herrenmannschaft in der Landesliga aufschlägt, das Einzelfinale der Damen 50 gewonnen. Auch die Herren hauten bei ihren Finalspielen im Einzel ihr ganzen Können raus: Malte Plache holte, mit einem fantastischem Offensivfeuerwerk, den Sieg bei den 40er Herren gegen Nima Shahani (SV Arminia Hannover), gegen den er während der Gruppenphase noch verlor. Frank Wehrkamp-Lemke gewann bei den Senioren 55. Eine bärenstakte Vorstellung des „Langen“ aus Dissen. Im Halbfinale bezwang er mit seiner langen Noppe auf der Rückhand, seinem Vorhandhammer und mit seiner Adler-Reichweite Vorjahressieger Stefan Schreiber (RSV Hannover) und am Ende auch Harald Bettels (SV Teutonia Sorsum). In jeweils drei Sätzen setzte er sich damit gegen die an eins und zwei gesetzten Spieler dieses Feldes durch. Wie Malte Plache bei den 40er Herren wiederholte Holger Pfeiffer (FC Bennigsen) seinen Erfolg aus 2024 in der 50er Klasse. Und am Ende dieser 51. Titelkämpfe war da noch die Frage vor dem Finale der Senioren 45… Wie gut ist ein Spieler, der vor drei Jahren die Deutsche Meisterschaft in der AK 45 gewann und seitdem nach einer Verletzung „nur“ Bezirksliga-Punktspiele absolvierte. Der Vergleich im 45-Endspiel gegen Dennis Lau, Verbandsliga-Akteur beim SC Marklohe, mit drei Einsätzen in der Oberliga der laufenden Rückrunde, gab vielleicht einen Einblick, was ein Frank Sternal vom MTV Moisburg wirklich alles draufhat. Sternal-Aufschlag bei Spielbeginn und 0:2- Rückstand. Doch bei 7:7 gab der einstige Boll-, Ovtcharov- und Fetzner-Bezwinger Vollgas am Tisch und auf der Tribüne wurde nach Augenreiben kräftig in die Hände geklatscht. Auch dann, wenn der Flug des Balls kaum zu sehen war … Nach 2:0-Satzführung führte der Markloher 10:9. Aber es reichte nicht. Als der entscheidende Return des SC-Akteurs zunächst gegen das Netz flog und dann neben dem Tisch, war der Sternal-Matchball versenkt und der 48jährige aus dem Kreisverband Harburg-Land verlor bis zum letzten Match keinen einzigen Satz …
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