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LSB Niedersachsen unterstützt neuen DOSB-Safe Sport Code

Organisierter Sport zeigt sich geschlossen im Kampf gegen jegliche Form von Gewalt in seinen Vereinen und Verbänden

| TTVN

Der "Safe Sport Code " gibt Vereinen und Verbänden die Möglichkeit, Gewalt rechtssicher zu sanktionieren ©LSB/ DOSB

Der LSB und die 15 anderen Landessportbünde haben Mitte Oktober im Rahmen der Konferenz der Landessportbünde in Schwerin einstimmig beschlossen, ihren nächsten Mitgliederversammlungen vorzuschlagen, sich an den neu entwickelten Safe Sport Code (SSC) zu binden. Eine Herausforderung im Umgang mit interpersonaler Gewalt im Sport in allen ihren Erscheinungsformen (körperlich, seelisch, sexualisiert sowie durch Vernachlässigung) liegt darin, dass es vielfach um Gewalthandlungen geht, die unterhalb der Schwelle vom Strafrecht erfasster Tatbestände liegen. Auch diese Form von Gewalt ist im Sport inakzeptabel, da sie einerseits seinen Werten widerspricht und zweitens Wegbereiter zu Formen stärkerer Gewalt bis hin zu strafrechtlich relevanter Gewalt sein kann.

SSC gibt Vereinen und Verbänden die Möglichkeit, Gewalt rechtssicher zu sanktionieren

Der Safe Sport Code, der von Univ.-Prof. Dr. Martin Nolte und Dr. Caroline Bechtel vom Institut für Sportrecht der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelt wurde, gibt Sportverbänden und -vereinen die Möglichkeit, Gewalthandlungen rechtssicher zu sanktionieren, auch wenn diese unterhalb der strafrechtlichen Schwelle liegen. Der Safe Sport Code definiert verbindliche Verhaltensstandards und Vorschriften zu Untersuchungs-, Disziplinar- und Rechtsbehelfsverfahren.

"Safe Sport Code muss auch bei den Vereinen in Niedersachsen ankommen"

Damit der Code in den Landessportbünden in Kraft treten kann, muss er auf den jeweiligen Mitgliederversammlungen verabschiedet und in den Satzungen verankert werden. Der LandesSportBund Niedersachsen wird diesen Prozess beim Landessporttag im kommenden Jahr starten. „Wichtig ist uns, dass der Code auch bei unseren mehr als 9000 Sportvereinen im Flächenland Niedersachsen ankommt“, so der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe. „Wir werden dafür Sorge tragen, dass unsere Vereinsvertreter*innen entsprechend geschult und in die Lage versetzt werden, den Safe Sport Code entsprechend umzusetzen. Die Gewaltprävention bildet beim LSB seit Jahren einen Schwerpunkt“, so Rawe weiter. So engagiert sich der LSB bereits seit dem Jahr 2010 im Themenfeld Schutz vor sexualisierter Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Sport.

 „Als Landessportbünde wollen wir nicht nur in der reinen Gewaltprävention verharren, sondern in Fällen interpersonaler Gewalt auch rechtssicher dagegen vorgehen und Fehlverhalten sanktionieren können“, erklärt Dr. Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzender des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen sowie Mitglied der Sprecher*innengruppe der Konferenz der Landessportbünde. „Dafür sind wir auf unsere eigenen Regelwerke angewiesen. Mit dem vorliegenden Safe Sport Code steht jetzt ein Musterregelwerk zur Verfügung, das rechtssichere Entscheidungen zum Schutz Betroffener und zur Sanktionierung von Täter*innen ermöglicht. Die Umsetzung wäre ein Meilenstein für den organisierten Sport im Kampf gegen interpersonale Gewalt.“

Selbstverpflichtung soll im Dezember in Saarbrücken verabschiedet werden

Die Präsidentin des Hamburger Sportbunds und stellvertretende Sprecherin der Konferenz der Landessportbünde, Katharina von Kodolitsch, ergänzt: „Sport macht Spaß und verbindet. Damit das so bleibt, braucht es Regeln und gegenseitigen Respekt. Der Safe Sport Code trägt dazu bei. Wir rufen deshalb alle Sportvereine und -verbände auf, sich zu beteiligen und den Safe Sport Code nach und nach in ihre Regelwerke zu übernehmen.“

Eine entsprechende Selbstverpflichtung der weiteren DOSB-Mitgliedsorganisationen zur Bindung an den Safe Sport Code ist für die DOSB-Mitgliederversammlung am 7. Dezember 2024 in Saarbrücken vorgesehen.

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