Verbandsinfos
Leitmotiv von Günther Schäfer: „Die Regeln und Funktionäre müssen dem Sport dienen“ Seit 40 Jahren Vorsitzender des Tischtennis-Kreisverbandes Friesland – 50 Jahre Sportfunktionär
| TTVN | Hans-Heinrich Schrievers
Friesland/SV. Auf dem letzten Tischtennis-Kreistag in Langendamm ist ein besonderes Jubiläum fast untergegangen: Günther Schäfer (Sanderbusch) führt seit nunmehr 40 Jahren den friesländischen Tischtennis-Kreisverband. Neben weiteren Tischtennis-Ehrenämtern auf Verbands- und Bezirksebene gehört er nicht nur zum Spielerkreis des SV Grün-Gelb Roffhausen, sondern fungiert in diesem Verein auch noch als Jugendtrainer und Abteilungsleiter.
Alles begann 1969: Günther Schäfer trat als 20-Jähriger der Spielvereinigung Gödens als aktiver Tischtennisspieler bei. 1972 wurde er Tischtennisabteilungsleiter, übernahm das Jugendtraining und die Betreuung mehrerer Mannschaften. Schäfer war drei Jahre lang „nur“ Tischtennisspieler ohne Sonderaufgaben. Wegen seiner Zuverlässigkeit wählten ihn die Mannschaftskameraden wiederholt auch zum Mannschaftsführer. In Neustadtgödens fand Schäfer eine 1955 gegründete Tischtennisabteilung vor, der aber erst durch die Inbetriebnahme der Schulturnhalle im Jahre 1964 der Durchbruch gelang. 1968 wagten sich die SVG-Spieler an die ersten Turniere heran, seit 1971 wurde Tischtennis wettkampfmäßig betrieben.
Auf Kreisebene wurde Schäfer 1977 zum Kassenprüfer, Schriftführer und 1978 zum Pressewart gewählt. In der Zeit der Kreisreform (das Jeverland und Wittmund bildeten bis zum Urteil des niedersächsischen Staatsgerichtshofes in Bückeburg den Kreis Friesland) übernahm er in der neuen Gemeinschaft Aufgaben als Staffelleiter. Seit 1982 führt Günther Schäfer nicht nur den Tischtenniskreis Friesland, sondern ist auch noch auf Bezirks- und Verbandsebene tätig. Er setzte sich auf Kreisebene aber auch als verantwortlicher Funktionär für den Breitensport und das Schiedsrichterwesen ein. Wenn ein Staffelleiter fehlte, sprang er ein. Zeitgleich wurde er im Tischtennisbezirk Weser-Ems zum Breitensportobmann gewählt. Seit 1988 ist Schäfer zweiter Bezirksvorsitzender. Im Jahre 1997 wurde er zum Bezirksschiedsrichter ausgebildet. Seitdem fungiert er als Spielleiter bei Oberliga- und Regionalligabegegnungen in der Region Weser-Ems. Seit 1984 ist er auch Beiratsmitglied im Tischtennisverband Niedersachsen. Auf allen Ebenen hat sich der Jubilar bislang sehr erfolgreich für die Basis eingesetzt. Dabei hat er stets auch den Breitensport mit einbezogen. Ein wichtiges Ziel konnte er im Laufe seiner bisherigen Amtszeit erreichen: Eine inzwischen gut funktionierende Spielgemeinschaft mit dem Nachbarkreis Wilhelmshaven zur Verbesserung des Leistungs- und Breitenangebots.
Viele Jahre konnte Vorsitzender Günther Schäfer auf die rasante Entwicklung des Tischtennissports in Friesland verweisen. Zur Saison 1986/87 wurden insgesamt 89 Mannschaften von den Vereinen MTV Jever, TuS Sande, Heidmühler FC, TuS Dangastermoor, SV Gödens, TV Neuenburg, TuS Glarum, TuS Sillenstede, SV GG Roffhausen, TuS Obenstrohe, BV Bockhorn, TuS Büppel, SG Cleverns-Sandel, MTV Hooksiel, TV Altjührden und Eintracht Wangerland gemeldet. Höchstzahlen verzeichnete der Tischtennis-Kreisverband ab 1990 auch dank der umfassenden Sportstättenentwicklung in Friesland: 120 Mannschaften aus 17 verschiedenen Vereinen (hinzugekommen war auch noch der TuS Tettens) traten an. 1997 waren es noch 54 Männer-, 14 Frauen-, 26 Jungen/Schüler, acht Mädchen/Schülerinnen-Mannschaften. Danach ebbte der Boom ab: 20 Jahre später meldeten 16 Vereine (mit dem TuS Horsten) 55 Mannschaften bei den Erwachsenen und 32 Jugendteams. In der Spielzeit 2019/20 wurden nur noch 72 Teams (47/25) gemeldet. Coronabedingt schrumpfte die Anzahl aktuell auf 53 Mannschaften. Große Sorgen bereitet der Rückgang bei den Damenteams und im Jugendbereich. Deshalb standen in diesem Jahr bei der erneuten Wiederwahl von Günther Schäfer zum Kreisvorsitzenden die Diskussionen zum Stopp des Abwärtstrends im Vordergrund. Schäfer tritt vehement für eine von allen Vereinen praktizierte Nachwuchsarbeit ein. Über diesen Weg sollen auch wieder jüngere Funktionäre gewonnen werden.
Schäfer ist in all diesen Jahren, die er dem Vereins- und Verbandssportgeschehen gewidmet hat, seinen Prinzipien treu geblieben. „Die Regeln müssen, ebenso wie die Funktionäre, dem Sport dienen“, erklärt er immer wieder. Angesichts seiner Gradlinigkeit verließ er vor einigen Jahren „schweren Herzens“ die Spielvereinigung Gödens. Er wechselte zum SV GG Roffhausen, um dort insbesondere seine Aktivitäten in der Jugendsparte fortzusetzen. Inzwischen bekleidet er in Roffhausen das Amt des Vereins-Tischtennis-Abteilungsleiters.
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