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Gleichbehandlung: DTTB-Bundestag fasst Grundsatzbeschluss zu offenem Spielbetrieb
Der Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bundes hat am zweiten Tag der Vollversammlung in Frankfurt am Main ein deutliches Zeichen zur Gleichbehandlung der Geschlechter gesetzt. Mit mehr als Dreivierteln der Stimmen haben die Delegierten aus den 19 Mitgliedsverbänden sowie zahlreiche DTTB-Ressort- und -Ausschussvertreter einen Grundsatzbeschluss zu einem „offenen Spielbetrieb“ verabschiedet. Im nächsten Schritt wird die Wettspielordnung entsprechend angepasst und zu einem späteren Zeitpunkt final abgestimmt. Geplant ist, dass bei allen offiziellen Veranstaltungen neben einem reinen Spielbetrieb für weibliche Spieler alle Geschlechter in einem offenen Spielbetrieb gemeinsam antreten können.
| TTVN | Ann-Katrin Thömen
Doppelte Spielberechtigung erneut abgelehnt
Wie in den Vorjahren wurde der Antrag Bayerns auf parallel mögliche Spielberechtigung für einen deutschen Verein und ausländische Klubs abgelehnt. Auch wenn die Kontrolle einer Spielberechtigung im Ausland in vielen Fällen schwierig bleibt, überwogen für die Mehrheit der Delegierten die Probleme einer solchen Regelung, unter anderem die sinkende Identifikation der Spielerinnen und Spieler mit dem Verein und voraussichtlich wachsende Kader vor allem in Deutschlands Top-Ligen, um die parallelen Termine der Stammformation einer Mannschaft kompensieren zu können. Der Antrag erhielt zwar die Mehrheit der Stimmen, erreichte aber nicht die zusätzlich notwendige Quote der Landesverbandsstimmen.
Teilnahme an europäischen Team-Wettbewerben nur für Bundesligisten möglich
Der Bundestag schloss mit großer Mehrheit erwartungsgemäß eine Lücke in der Bundesspiel-Ordnung, die im vergangenen Jahr durch den TTC Neu-Ulm offenkundig wurde. Für die Teilnahme an Champions League, ETTU-Cup und Europe Trophy der Damen und Herren gilt nun, dass nur deutsche Vereinsmannschaften, die in der TTBL oder den übrigen Bundesligen spielen, einen Antrag beim DTTB auf Meldung zu diesem Wettbewerb bei der Europäischen Tischtennis Union stellen dürfen.
„Es soll durch diese Regelung insbesondere vermieden werden, dass sich deutsche Tischtennisvereine aus dem Spielbetrieb auf nationaler Ebene zurückziehen, um die Ressourcen allein für die Teilnahme an internationalen Wettbewerben zu bündeln“, so die Begründung der für den Leistungssport zuständigen DTTB-Vizepräsidentin Heike Ahlert als Antragstellerin mit ihrem DTTB-Ausschuss für Leistungssport. „Das würde zwangsläufig Ressourcen, die ansonsten auch für den Tischtennissport in Deutschland eingesetzt würden, abziehen und somit insgesamt zu einer geringeren Attraktivität der höchsten deutschen Spielklassen führen.“ Die Regelung tritt am 1. Juli 2024 in Kraft und berührt damit nicht die laufende Champions-League-Saison.
Viel Gesprächsstoff zum Sitzungsschluss bot die vom Präsidium beantragte Beitragserhöhung ab 2024. Sie wäre das erste Plus seit neun Jahren gewesen, das vor allem den Verlust durch die Inflation und weitere außerordentliche Kostensteigerungen wie etwa die vom Deutschen Olympischen Sportbund geplante Beitragserhöhung hätte ausgleichen sollen. Die Vollversammlung einigte sich am Ende zunächst auf den fünfstelligen Betrag zur Finanzierung der bundesweit nutzbaren e-Learning-Plattform edubreak als Aufschlag auf den bisherigen Beitrag. Viele Verbände mahnten im Grundsatz eine frühere Kommunikation und Diskussion solcher Mehrkosten an, um sie frühzeitig in den eigenen Haushalten des kommenden Jahres einplanen zu können.
Bundesspielklassen: Ausgaben für Schiedsrichter steigen
Auf Beschluss der Bundestags-Mehrheit werden ab der neuen Saison die Ausgaben, die die Vereine in den Bundesspielklassen für die Unparteiischen zu entrichten haben, um fünf bis zehn Euro pro Einsatz steigen. „Die Kosten für Schiedsrichter wurden in den letzten zwölf Jahren nicht angeglichen und erfuhren auch davor lediglich einer geringen Angleichung aufgrund der Währungsumstellung von D-Mark zu Euro“, so die Begründung des DTTB-Ressorts Schiedsrichter. Daneben wolle man die Anreize verbessern, sich als Unparteiischer zu engagieren. Auch die Bekleidung bei Einsätzen von Schiedsrichtern auf Bundesebene wird modernisiert. Wie auf internationaler Ebene wird es ab demnächst blaue Lang- oder Kurzarm-Shirts geben.
Der nächste Bundesrat wird voraussichtlich am 23. März 2024 in Frankfurt am Main sein, der außerordentliche Bundestag kann frühestens zwölf Wochen nach Eintragung der Satzung stattfinden. Der nächste ordentliche Bundestag ist für Mitte Dezember geplant.
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