Zum Hauptinhalt springen

„Eine WM ist ja doch schon was…“

ITTF World Masters Table Tennis Championships in Rom: 6100 Teilnehmende aus 103 Nationen, eine ganze Woche Tischtennis, 248 Wettkampftische, 60 Einspieltische, fünf Messehallen… ein Turnier der Superlative: die WM der Seniorinnen und Senioren in Rom. Und ich bin dabei. Das erste Mal bei einer WM. Ein Erfahrungsbericht von Claus Gottschlich (SC Hemmingen-Westerfeld/ TTC Grün-Gelb Braunschweig)

| TTVN

Die Gegner der Gruppenphase: Italien, Schweden und Tschechien ©Claus Gottschlich

Die Anreise hatte ich mir leichtsinnigerweise mit dem Motorrad vorgenommen. Mann, ist das weit weg, das hatte ich unterschätzt. Ich brauche fünf Tage bis zu unserem Ferienhaus in der Nähe von Rom. Dort treffen wir uns mit zehn Gleichgesinnten aus dem Studium und verbringen neun tolle Tage. Die Akkreditierung und ein kurzes Training erledigen wir am Sonntag und verbringen den restlichen Tag am Strand. Gute Vorbereitung. Montagmorgens geht es dann los. Ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Eine WM ist ja doch schon was… in meiner Gruppe Italien, Schweden und Tschechien. Unglaublich nette Atmosphäre, es werden kleine Gastgeschenke ausgetauscht und gemeinsame Fotos geschossen. Danach kann ich einen schwer erkämpften Gruppensieg für mich verbuchen und ziehe in die Hauptrunde ein. Leider ist dort dann am Dienstag in der zweiten Runde gegen einen ungarischen Abwehrspieler mit 2:3 mein Ende erreicht.

Im Doppel habe ich einen Inder zugelost bekommen. Ich bin gespannt. Kurz vor dem Start der Doppelkonkurrenz sehe ich plötzlich einen Spanier als Partner in der Auslosung stehen. Der entpuppt sich dann als Kaiserslauterer mit spanischen Vorfahren. Wir harmonieren aber ganz gut und werden Gruppenzweiter. In der Hauptrunde ist gegen zwei Schweden allerdings auch schon Schluss.

An allen Tischen wird gekämpft, werden Freundschaften geschlossen, wird mit Händen und Füßen miteinander kommuniziert, es herrscht ein unglaubliches Gewimmel in den großen Hallen und eine sehr positive und freundliche Stimmung. Man trifft viele Bekannte, auch aus Niedersachsen sind einige Spielerinnen und Spieler am Start. Die deutsche Fraktion stellt gerüchteweise ein Viertel der Teilnehmenden [1200 Deutsche waren gemeldet, Anm. d. Red.]. Die Organisation scheint zu funktionieren, es gibt feste Spieltermine und immer eine SMS zur Erinnerung kurz vor Spielbeginn. An allen Tischen stehen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bereit. Mittwoch ist spielfrei, da wird Rom erkundet und man sieht doch die ein oder andere Person im Colosseum, Forum Romanum oder Petersdom wieder. Die WM war ein tolles Erlebnis, sportlich bin ich zwar nicht ganz zufrieden, ich hätte gerne noch eine oder vielleicht zwei Runden überstanden. Mit der ganzen Woche und dem Erlebnis WM bin ich aber sehr zufrieden.

Jetzt bin ich wieder auf der Rückreise mit dem Motorrad. Eine schöne Auszeit über insgesamt drei Wochen mit tollen Erlebnissen, vielen netten Menschen, attraktivem Tischtennis-Sport, interessantem Sightseeing und entspanntem Strandurlaub.

Niedersächsische Spielerinnen und Spieler mit Podestplätzen

Medaillen gab es für drei niedersächsische Teilnehmende auch: Freia Runge (TSV Lunestedt) belegte im Mixed Senioren 65 den zweiten Platz an der Seite von Manfred Nieswand (WTTV).

Gemeinsam im Mixed bei den Senioren 85 konnten sich mit Bronze Horst Hedrich (TSV Salzgitter) und Inge Stein (TSV Groß-Berkel) schmücken.

©Claus Gottschlich
Eine der fünf Spielhallen in Rom. Insgesamt 248 Tische wurden benötigt ©Claus Gottschlich
Auch die Anreise war Teil der Erfahrung: Mit dem Motorrad bis nach Rom ©Claus Gottschlich
Freia Runge (TSV Lunestedt) gewann WM-Silber im Mixed Senioren 65

Aktuelle Beiträge