Hochklassiges Kreisduell findet keinen Sieger
Hittfeld und Brackel trennen sich 8:8 im Tischtennis-Landesliga-Vergleich
Hittfeld
| TTVN | Ralf Koenecke
Rhythmisches Klatschen wechselte sich mit technisch hochklassigen Ballwechseln ab, die hin und wieder von emotionalen Zugaben an den Tischen begleitet wurden. Auch wenn es beim Tischtennis-Landesliga-Duell zwischen dem gastgebenden TSV Hittfeld und dem MTV Brackel nur in drei Partien über die Fünf-Satz-Distanz ging, blieben die Ballwechsel lang und die Luft zwischendurch mal weg. Einen sportlichen Sieger gab es an diesem Abend nicht, doch nach vier Stunden und drei Minuten Spielzeit verdienten sich beide Teams einen Punkt.
Brackel startete in der Hittfeld-Arena besser und mit seinem tags zuvor aus Litauens Hauptstadt Vilnius eingeflogenen Edeljoker, Nikita Objedkov. Die Dugaew-Brüder (im Bild zu sehen) punkteten zuerst: Den „Magomed-Rückhand-Aufschlag“ beim Matchball beförderte Hittfelds Andreas Raeder über den Tisch und für Achmed begann ein besonders sportlicher Tag, an dem er keinen Satz verlieren sollte. Am Nebentisch unterbrach Hittfelds Top-Duo, Holtfoth/Pubanz bei 1:4-Rückstand im Entscheidungssatz, die sich zum 3:5 bei Seitenwechsel herankämpften und am Ende die Partie doch mit 6:11 gegen Becker/Objedkov abgaben. Der „wichtige Punkt“, so Hubertus Becker, sollte sich am Ende eines langen Abends noch auszahlen. Im dritten Doppel punkteten die Hittfelder. Bruns/Heins nutzten den zweiten Matchball. Im ersten Einzel glichen die Hausherren durch Topspieler Marvin Lukas Holtfoth aus, der mit viel Angriffspower den jungen Litauer Objedkov in drei Sätzen bezwang. Auch die beiden Einzel darauf endeten über diese Distanz: Ein technisch starker Achmed Dugaew bezwang Vitus Heins. André Tietgen glich für Hittfeld zum 3:3 aus. Die Partie zwischen Andreas Raeder und Magomed Dugaew, eine Mischung aus Kunst, Können und kleines Theaterschauspiel, dauerte fast so lange wie die letzten beiden Spiele der ersten Einzelrunde. Ungewohnte Ausflüge ins Offensivspiel des 55jährigen Hittfelders führten ihn zum Gewinn des 2. Satzes, inklusive Siegerpose mit besonderem Nachdruck. Doch die trockenen, unter dem Tisch angezogenen Rückhandbälle von Magomed Dugaew erreichten oft das Ziel und am Ende zum Einzelsieg über Hittfelds „Special One“. Klare Drei-Satz-Siege von Peter Pubanz und Daniel Bruns ließen die Hausherren mit einer 5:4-Führung aus der ersten Einzelrunde rausgehen und die Spielentscheidung in weite Ferne rücken.
Hochgeschwindigkeits-Tischtennis bestimmte das Match der Besten ihrer Teams. Achmed Dugaew hielt Marvin Lukas Holtfoth oft auf der Rückhandseite und blieb so Drei-Satz-Sieger. Schnelle Ballwechsel, und hohes Risiko auch beim Youngster-Duell zwischen dem 16jährigen Vitus Heins, der gegen Nikita Objedkov den Satzball im dritten Durchgang liegen ließ, dennoch im fünften bei Seitenwechsel mit 5:3 vorn lag. Doch beim Matchball folg sein Block über den Tisch. Magomed Dugaew gewann das Einzel mit den unterschiedlichsten Sätzen gegen André Tietgen, als seine diagonal durchgezogene Rückhand katapultartig beim Matchball über den Tisch sauste. Team Brackel nun mit 7:5 vorn, doch die Hittfelder gewannen die letzten drei Einzel. Während Andreas Raeder und Daniel Bruns Drei-Satz-Siege einfuhren, schien der Peter-Pubanz-Sieg am unwahrscheinlichsten nach dem 1:2-Satzrückstand gegen Robin Lippe. Doch der älteste TSV-Akteur stellte seine Spielanlage nochmal um und gewann im fünften doch noch. Die Hausherren jetzt mit 8:7 vorn und die Arena an der Schützenstraße bebte emotional. Im Entscheidungsdoppel passte zwischen den drei Sätzen beim 14:12, 11:9, 11:9-Erfolg der Dugaew-Brüder gegen Marvin Lukas Holtfoth und Peter Pubanz so gerade noch ein dünner Schlägerbelag. Aber genau um dieses Maß war das Brackel-Duo besser und Peter Pubanz fand das passende Schlusswort zum 8:8-Remis: „Sie sind das beste Doppel der Landesliga Lüneburg“.
-Ralf Koenecke-
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